Bereits als junger Erwachsener fiel mir auf, dass manche, meist etwas ältere Menschen, extrem gelassen waren, während andere, stets "wie Hühnchen ohne Kopf durch die Gegend rannten".
In den vergangenen Jahrzehnten hatte ich unzählige Gelegenheiten, mit älteren Menschen zu sprechen, welche eine auffällige Gelassenheit an den Tag legten.
In den meisten Fällen stellte ich irgendwann in den Gesprächen, eine ganz klare Frage: "...können Sie mir bitte sagen, weshalb Sie so gelassen sind...?"
Ich werde hier nachfolgend ein paar Antworten, als persönliche Rede, jeweils in neuen Anführungszeichen aufführen:
"Junger Mann, werden Sie erst mal so alt wie ich, dann werden Sie es verstehen...!"
"Ich bin während des Kriegs geboren, habe den Zweiten Weltkrieg mitgemacht, wir haben gehungert, wir hatten nicht viel, doch wir hatten Gottvertrauen, was uns letztlich durch alle schwierigen Zeiten gebracht hatte."
"In jungen Jahren war ich wie Sie und viele andere. Ich habe gekämpft, gewütet, getobt, geweint, fand das Leben ungerecht, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich fast gestorben wäre. Und dann habe ich das Leben und jeden Moment lieben und schätzen gelernt. Seit diesem Zeitpunkt bin ich dankbar, freudig und gelassen, weil ich weiss, dass alles zu meinem Besten kommen wird..."
"Der Mensch denkt und Gott lenkt! Sobald Du aufhörst, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, wird alles leichter..."
"Wir kommen nackt auf die Welt und haben nichts und wir werden diese Welt auch irgendwann wieder verlassen, mit nichts. Was macht es für einen Sinn für etwas zu kämpfen, was ich sowieso wieder verlieren werde?"
"Wenn Du verstanden hast, dass Du ein Geistwesen bist, dass jetzt diesen Körper bewohnt, um damit das Leben erfahren zu können, weisst Du auch, dass Du irgendwann diese Hülle (Anmerkung: den Körper) wieder ablegen wirst. Deine Seele ist unsterblich. Das alleine lässt Dich gelassen werden. Denn dann weisst Du, dass vieles menschliches Elend und Leid nur der Erfahrung dient und Dein wahres Wesen davon nicht betroffen ist.
Aus der menschlichen Sicht, ist vieles sehr schlimm bis unerträglich. Aus der spirituellen Sicht, gehört es nur zu Deinen menschlichen Erfahrungen, mehr nicht.
Wenn Du lernst, das Leid anderer nicht als Dein eigenes zu sehen, wirst Du eventuell mit-fühlend, aber nicht mit-leidend.
Das ist ein grosser Unterschied. Wenn gute Bekannte, Freunde oder Familienmitglieder um Dich herum schwer krank werden oder sterben, so soll es Dir nur die Vergänglichkeit vor Augen führen und dass Du Dein Leben bewusster und freudvoller leben sollst.
Achte auch Deine Nächsten und behandle alle gut und liebevoll. Lebe jeden Tag mit voller Aufmerksamkeit und so, als wäre es Dein letzter Tag. Vermeide unnötigen Streit. Beleidige niemanden. Rede nicht schlecht über andere. Vermeide Missgunst und Neid. Lerne Verzeihen und um Vergebung bitten.
Gebe einfach nur Dein Bestes und geniesse jeden einzelnen Moment - egal was ist. Ja, dann wirst Du gelassen und gleichmütig, geduldig und verständnisvoll, liebevoll und kannst Dein Leben voll und ganz geniessen."
Ich hoffe, dass diese Aussagen der älteren Männer und Frauen, hilfreich für Dich sind.
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