„Wenn du voller Freude und Glückseligkeit bist, das ist der Moment, um bewusst zu sein, aber die Menschen machen genau das Gegenteil. Wer kümmert sich schon um Bewusstheit, wenn er glücklich ist? Und wenn sie voller Schmerzen sind, dann denken sie daran, dass es Zeit ist, bewusst zu werden und die Schmerzen hinter sich zu lassen. Aber es ist noch nie jemandem gelungen, die Schmerzen auf direktem Wege hinter sich zu lassen.
Zunächst muss man die Ekstase hinter sich lassen. Wenn du zuerst in deinen freudigen Momenten bewusst sein kannst, zieht dich nichts mehr herunter. Die Tür nach draußen liegt in der Ekstase. Und so ist es am leichtesten:
Sei glücklich und bewusst.
Freue dich, und sei bewusst.
Liebe, und sei bewusst
Schiebe Bewusstheit nicht beiseite, indem du sagst: ‚Das stört mich jetzt, ich bin so glücklich.‘ Bewusstheit sieht wie eine Störung aus, das ist sie nicht. Am Anfang erscheint es vielleicht so, aber bald wirst du merken, dass Bewusstheit deine Ekstase verstärkt. Und letztendlich werden deine Bewusstheit und deine Ekstase eins. Dann verschwinden die emotionalen Tiefen, die depressiven Momente und alle Verzweiflung.“
Quelle: https://www.osho.com/de/deutsche-zitate/osho-zitate-bewusstheit
Anmerkung: Oft sind es erst die leidvollen Dinge, welche die Menschen zum Nachsinnen und auf dem Weg nach Innen bringen. Es scheint wirklich so zu sein, dass wenn jemand glücklich und zufrieden ist, dass er kaum Interesse hat, sich mit seinem Inneren usw. zu beschäftigen.
Erst durch Krankheit, Schmerz, Verlust und anderem Leid wird der Mensch "gezwungen" nachzudenken, nach einem tieferen Sinn im Leben zu suchen. Genau dann fängt für viele Menschen die "innere Reise" an. Dann werden alternative Wege zu Lösung des jeweiligen Problems gesucht, neue Wege beschritten und der Mensch hat genau dann die besten Chancen, regelrechte Quantensprünge in seiner persönlichen und spirituellen Entwicklung zu machen.
Die Frage, welche Osho stellt, hatte ich mir auch schon unendlich oft gestellt:
"Weshalb braucht es Leid, um bewusst zu werden?"
Zugleich weiss ich, dass "wenn alles bestens läuft" im Leben, ist man zu sehr mit "der Glückseligkeit" beschäftigt, den Menschen, emotionalen Zuständen, den Lebensumständen, die man, wenn sie gemäss der eigenen gewünschten Vorstellung sich entwickeln, als Glück betrachtet. Allerdings unterliegen diese "Zustände" des Glücks den Schwankungen des Lebens und können sich daher sehr leicht ins Gegenteil verwandeln. Nicht zuletzt daher, dass das von uns Gewünschte irgendwann nicht mehr unsere Erwartungen erfüllt. Es sind auch die Erwartungen und die Erwartungshaltung, die unserem Glück im Weg sind. Je weniger wir erwarten, desto mehr positive Überraschungen können wir in unserem Leben erleben.
Ein wesentlich interessanterer Aspekt ist der, dass nachdem man sich auf die innere Reise begeben und die persönliche, wie spirituelle Weiterentwicklung angetreten hat, die äusseren Umständen nicht mehr die gleiche Wichtigkeit wie zuvor haben. Was zuvor in unserer Vorstellung quasi "lebensnotwendig" und enorm wichtig(!) war, ist plötzlich nicht mehr von Bedeutung. Während die Masse der Menschen weiterhin alle Befriedigung im Aussen sucht, ist der bewusste Mensch mit der Erforschung der Tiefen seines inneren Seins beschäftigt. Es sind dann eher die scheinbar kleinen Dinge, wie das Betrachten einer Blume, das Beobachten der Vögel, der Pflanzen, das Betrachten des Himmels uvm., was tiefe Freude hervorruft. Es ist ein ständiges Verbinden mit allem Sein.
Zugleich sind die starken emotionalen Schwankungen wesentlich geringer, als im unbewussten Zustand. Daher wirken solche Menschen auf die anderen eventuell manchmal teilnahmslos, was sie in der Tat nicht sind. Teilweise ist diese innere Ruhe für das Umfeld so sehr irritierend, weil die meisten Menschen immer noch voll "in der Achterbahn der Emotionen" gefangen sind. Vermutlich braucht es ausreichend viele Erlebnisse und Erfahrungen in diesem Bereich, bis man sagt: "Das will ich nicht mehr! Ich will nicht mehr Opfer meiner Emotionen sein!" Mit dieser Entscheidung beginnt ein neuer Lebensabschnitt...
Je mehr jemand im Flow, sprich innerlich zentriert, ausbalanciert und gelassen ist, desto weniger lässt sich dieser Mensch aus seiner Mitte bringen.
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