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Donnerstag, 14. August 2025

Weniger (Show) ist mehr (Leben): Eine philosophische, psychologische und spirituelle Betrachtung



Das Zitat „Weniger ist mehr“ hat sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte gezogen, von antiken Denkern über moderne Psychologen bis hin zu spirituellen Meistern. 

Es ist mehr als ein bloßes Sprichwort; es ist eine Lebensphilosophie, die uns dazu einlädt, das Wesentliche zu suchen, Überflüssiges loszulassen und in der Einfachheit tiefe Erfüllung zu finden. In einer Welt, die von Überfluss, Ablenkung und oberflächlichem Glanz geprägt ist, gewinnt diese Idee eine besondere Dringlichkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung von „Weniger ist mehr“ aus verschiedenen Perspektiven und zeigt, wie sie uns zu einem reicheren, bewussteren Leben führen kann.

 

Die antike Weisheit: Weniger als Tugend

Schon in der Antike erkannten Philosophen die Kraft der Einfachheit. Der griechische Denker Epikur (341–270 v. Chr.) lehrte, dass wahres Glück nicht in der Anhäufung von Reichtum oder Vergnügungen liegt, sondern in der Beschränkung auf das, was wirklich notwendig ist. Für Epikur waren die Grundbedürfnisse – Nahrung, Freundschaft und innere Ruhe – der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Übermäßiger Luxus oder endlose Wünsche führten hingegen zu Unzufriedenheit und innerer Zerrissenheit. Sein Konzept der Ataraxie, der ungestörten Seelenruhe, basiert auf der Idee, dass weniger äußere Ablenkungen mehr innere Freiheit ermöglichen. Auch die Stoiker, allen voran Seneca, betonten die Tugend der Selbstbeherrschung und Einfachheit. Seneca schrieb: „Nicht arm ist, wer wenig hat, sondern wer viel begehrt.“ Für ihn war Reichtum nicht das Anhäufen von Besitz, sondern die Fähigkeit, mit wenig zufrieden zu sein. Die stoische Praxis der freiwilligen Entbehrung – etwa durch Fasten oder einfaches Leben – sollte den Menschen lehren, dass wahres Glück unabhängig von äußeren Umständen ist. Weniger materielle Bindungen bedeuteten mehr geistige Unabhängigkeit. In der östlichen Philosophie finden wir ähnliche Gedanken. Laozi, Begründer des Daoismus, lehrte im Tao Te Ching: „Wer weiß, dass genug genug ist, wird immer genug haben.“ Diese Weisheit fordert dazu auf, die Gier nach mehr zu überwinden und stattdessen im Einklang mit der natürlichen Ordnung des Lebens zu stehen. Weniger Streben nach Ruhm, Macht oder Besitz führt zu einem Leben, das im Fluss der Einfachheit und Harmonie verläuft.

 

Die psychologische Perspektive: Weniger für die Seele

Die moderne Psychologie hat die Idee von „Weniger ist mehr“ auf ihre Weise aufgegriffen. Carl Gustav Jung, einer der einflussreichsten Psychologen des 20. Jahrhunderts, betonte die Bedeutung der inneren Einkehr und der Konzentration auf das Wesentliche. Für Jung war die Überflutung mit äußeren Reizen – sei es durch Konsum, soziale Erwartungen oder ständige Ablenkung – ein Hindernis für die Individuation, den Prozess der Selbstverwirklichung. Indem wir uns von äußerem Ballast befreien, schaffen wir Raum für die Auseinandersetzung mit unserem inneren Selbst. Weniger äußere Verpflichtungen bedeuten mehr Zeit für Selbstreflexion und Wachstum. Die positive Psychologie, vertreten durch Denker wie Mihaly Csikszentmihalyi, unterstreicht ebenfalls die Kraft der Einfachheit. Csikszentmihalyi’s Konzept des „Flow“ beschreibt einen Zustand völliger Vertiefung in eine Tätigkeit, der nur entsteht, wenn wir Ablenkungen minimieren. In einer Welt voller Multitasking und Informationsüberfluss wird es immer schwieriger, diesen Zustand zu erreichen. Weniger äußere Reize ermöglichen mehr Momente tiefer Konzentration und Freude. Auch die kognitive Psychologie zeigt, wie weniger manchmal mehr ist. Studien zur kognitiven Belastung belegen, dass unser Gehirn nur eine begrenzte Menge an Informationen gleichzeitig verarbeiten kann. Wenn wir uns auf weniger Aufgaben oder Ziele fokussieren, steigt unsere Effizienz und Zufriedenheit. Die Kunst der Priorisierung – das bewusste Weglassen des Unwichtigen – führt zu klareren Entscheidungen und einem Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben.

 

Spirituelle Meister: Weniger als Weg zur Erleuchtung

Spirituelle Traditionen weltweit haben die Idee von „Weniger ist mehr“ in den Mittelpunkt ihres Denkens gestellt. Buddha, dessen Lehren auf der Überwindung von Begierden basieren, lehrte, dass das Loslassen von weltlichen Anhaftungen der Schlüssel zur Befreiung ist. Der achtfache Pfad, ein zentrales Element des Buddhismus, fordert ein Leben in Mäßigung und Achtsamkeit. Weniger Gier, weniger Hass und weniger Unwissenheit führen zu mehr innerem Frieden und Weisheit. Im Christentum finden wir ähnliche Gedanken. Franz von Assisi, der Heilige der Einfachheit, verzichtete auf weltlichen Reichtum, um ein Leben in Armut und Hingabe zu führen. Seine berühmte Aussage „Denn in der Liebe liegt das wahre Glück“ verweist auf die Idee, dass wahre Erfüllung nicht in materiellen Dingen, sondern in der Liebe und im Dienst am Nächsten liegt. Weniger Besitz bedeutet mehr Raum für Mitgefühl und spirituelle Tiefe. In der modernen Spiritualität hat Eckhart Tolle die Idee der Einfachheit populär gemacht. In seinem Werk Jetzt! Die Kraft der Gegenwart betont er, dass das Ego ständig nach mehr strebt – mehr Anerkennung, mehr Besitz, mehr Kontrolle. Doch wahres Bewusstsein entsteht nur, wenn wir uns von diesen Illusionen befreien und im gegenwärtigen Moment verweilen. Weniger mentale Ablenkung führt zu mehr Präsenz und innerer Klarheit.

 

Weniger Show, mehr Leben

In unserer heutigen Zeit, in der soziale Medien und Konsumkultur uns dazu verleiten, unser Leben als „Show“ zu inszenieren, gewinnt die Idee von „Weniger ist mehr“ besondere Relevanz. Die ständige Jagd nach Likes, Status und äußerem Erfolg lässt uns oft vergessen, was wirklich zählt: echte Beziehungen, innere Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit. Die „Show“ des Lebens – die perfekte Fassade, die wir nach außen projizieren – kann uns von unserem authentischen Selbst entfremden. Indem wir uns auf weniger konzentrieren – weniger Besitz, weniger Verpflichtungen, weniger Ablenkungen –, schaffen wir Raum für mehr Leben. Mehr Zeit für die Menschen, die uns wichtig sind. Mehr Raum für Kreativität und Selbstentfaltung. Mehr Klarheit für die Dinge, die uns wirklich erfüllen.

 

Praktische Schritte zu einem Leben mit weniger

Wie können wir die Philosophie von „Weniger ist mehr“ in unserem Alltag umsetzen? Hier sind einige praktische Ansätze:

Minimalismus leben: Entrümpeln Sie Ihr Zuhause und behalten Sie nur das, was Ihnen wirklich Freude bereitet oder nützlich ist. Weniger Besitz schafft mehr Raum und Klarheit.

Achtsamkeit üben: Nehmen Sie sich täglich Zeit für Stille, sei es durch Meditation, Spaziergänge in der Natur oder bewusstes Atmen. Weniger Hektik führt zu mehr innerem Frieden.

Prioritäten setzen: Identifizieren Sie, was Ihnen im Leben wirklich wichtig ist – sei es Familie, Kreativität oder persönliches Wachstum – und lassen Sie alles andere los.

Digitale Entgiftung: Reduzieren Sie die Zeit, die Sie mit sozialen Medien oder unnötigen Informationen verbringen. Weniger Bildschirmzeit bedeutet mehr Zeit für echte Erlebnisse.

Dankbarkeit kultivieren: Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie bereits haben, anstatt nach mehr zu streben. Weniger Mangeldenken führt zu mehr Zufriedenheit.

 

Fazit: Weniger ist die Kunst des Wesentlichen

„Weniger ist mehr“ ist keine bloße Redewendung, sondern eine Einladung, das Leben bewusster zu gestalten. Von den antiken Philosophen über die Erkenntnisse der Psychologie bis hin zu den Lehren spiritueller Meister zeigt sich, dass Einfachheit der Schlüssel zu einem erfüllten Leben ist. Indem wir uns von Überflüssigem befreien – sei es materieller Ballast, mentale Ablenkungen oder die Illusion einer perfekten „Show“ –, schaffen wir Raum für das, was wirklich zählt: ein Leben voller Sinn, Tiefe und Freude. Lassen Sie uns den Mut haben, weniger zu wollen, um mehr zu sein. 

#WenigerIstMehr #Minimalismus #Achtsamkeit #Philosophie #Spiritualität #Psychologie #Einfachheit #BewusstesLeben 


© - 2025 - Ernst Koch - www.spirituallifecoach.de - Arkanum Solution Publishing Ltd. - Erste Veröffentlichung am 14. August 2025 auf  https://reiki-spiritualhealer-ernstkoch.blogspot.com/2025/08/weniger-show-ist-mehr-leben-eine.html



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Veröffentlicht: 04.03.2025
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Donnerstag, 31. Juli 2025

Die ewige Wiederkehr: Wie Trends sich in Mode, Design, Spiritualität und mehr zyklisch neu erfinden


Trends kommen und gehen – nur um in neuem Gewand wieder aufzutauchen, wie ein Phönix aus der Asche. Dieses faszinierende Phänomen der zyklischen Wiederkehr durchzieht nahezu alle Lebensbereiche: Mode, Musik, Design, Esoterik, Spiritualität und kulinarische Vorlieben. Epochen wie der Barock, die Renaissance, die glamourösen 1920er, die rebellischen 1950er, die freigeistigen 1960er, die bunten 1970er oder die neonfarbenen 1980er Jahre leben in immer neuen Interpretationen fort, angepasst an den Zeitgeist, doch mit einem Kern, der ihre Ursprünge verrät. Was einst als bahnbrechend gefeiert wurde, wird Jahrzehnte später neu geboren, modernisiert und mit frischem Atem belebt. In diesem Blogbeitrag tauchen wir tief in die Welt der sich wiederholenden Trends ein, beleuchten konkrete Beispiele wie den Fiat 500, den VW Käfer, Smoothies, Reiki und Selbsthilfeliteratur und zeigen, wie vergangene Epochen unsere Gegenwart prägen. Am Ende stellen wir die Frage: Warum ist das Original oft das „Echte“, und was macht diese zyklische Neuerfindung so faszinierend?

 

Mode: Ein Tanz durch die Jahrzehnte

Die Mode ist ein Spiegel der Zeit – und ein Beweis für die ewige Wiederkehr von Trends. Die 1970er Jahre, geprägt von Schlaghosen, Plateauschuhen und bohemian-inspirierten Mustern, erleben seit Jahren eine Renaissance. Marken wie Gucci oder Zara bringen Schlaghosen zurück, die an die Hippie- und Disco-Ära erinnern, während runde Sonnenbrillen und Stirnbänder die Ästhetik von Woodstock wiederbeleben. Ebenso feiert die Y2K-Mode der frühen 2000er Jahre ein Comeback: bauchfreie Tops, metallische Stoffe und niedrig sitzende Jeans, einst getragen von Stars wie Britney Spears oder Paris Hilton, dominieren Plattformen wie TikTok und Instagram. Doch nicht nur die jüngeren Epochen kehren zurück – Elemente des Barock, wie opulente Stoffe und dramatische Silhouetten, finden sich in modernen Couture-Kollektionen, während die 1920er Jahre mit Charleston-Kleidern und Perlenfransen in Partymode inspiriert. Diese Wiederholung ist nicht nur Nostalgie, sondern ein Zusammenspiel von Emotion und Innovation. Designer greifen vertraute Ästhetiken auf, um Erinnerungen zu wecken, und kombinieren sie mit modernen Materialien oder Schnitten, um neue Zielgruppen zu erreichen. Doch das Original – sei es ein authentisches Flapper-Kleid der 1920er oder eine Schlaghose der 1970er – bleibt für viele das „Echte“, das den Trend mit Leben füllte.

 

Design: Retro-Ästhetik trifft moderne Technologie

Im Design zeigt sich die zyklische Neuerfindung besonders eindrucksvoll, vor allem in der Automobilindustrie und im Produktdesign. Ikonische Beispiele wie der Fiat 500 und der VW Käfer verdeutlichen, wie vergangene Designs mit zeitgemäßer Funktionalität verschmelzen.


Fiat 500: Ein Kultauto wird neu geboren

Der Fiat 500, liebevoll „Cinquecento“ genannt, war in den 1950er und 1960er Jahren ein Symbol der italienischen Nachkriegszeit. Seine runde Form, die großen „Augen“-Scheinwerfer und das minimalistische Design machten ihn zum Kultobjekt. 2007 brachte Fiat eine Neuauflage auf den Markt, die die Retro-Ästhetik mit moderner Technologie kombinierte: Touchscreens, effiziente Motoren und die Elektrovariante Fiat 500e machten den Wagen fit für das 21. Jahrhundert. Die ikonische Silhouette und chromverzierten Details blieben erhalten, doch Sicherheitsstandards und Komfort entsprechen heutigen Ansprüchen. Der Erfolg des neuen Fiat 500 zeigt, wie stark die Sehnsucht nach Retro-Ästhetik ist – sowohl bei älteren Generationen, die sich an die 1960er Jahre erinnern, als auch bei jüngeren, die den „vintage“-Charme lieben.


VW Käfer und Beetle: Ein Klassiker im Wandel

Der VW Käfer, in den 1930er Jahren entworfen und in den 1960er Jahren durch die Hippie-Bewegung zum Kultauto avanciert, steht für Einfachheit und unverwechselbares Design. Seine runde Form und freundliche Ästhetik machten ihn weltberühmt. 1998 stellte Volkswagen den New Beetle vor, eine moderne Interpretation, die die ikonische Silhouette mit Klimaanlage, Airbags und leistungsstarken Motoren kombinierte. 2011 folgte der Beetle, der sportlicher gestaltet war, um jüngere Käufer anzusprechen. Obwohl die Produktion 2019 eingestellt wurde, bleibt der Beetle ein Symbol für die Kraft von Retro-Design, das vergangene Epochen neu belebt.


Weitere Design-Trends

Im Möbel- und Produktdesign feiern Retro-Elemente ebenfalls ein Comeback. Der Mid-Century-Modern-Stil der 1950er und 1960er Jahre, mit klaren Linien, warmen Holztönen und organischen Formen, ist in modernen Wohnungen allgegenwärtig. Möbel wie der Eames Lounge Chair oder die Arco-Bogenlampe inspirieren Marken wie IKEA oder West Elm. Im Produktdesign erleben Polaroid-Kameras, ein Kultobjekt der 1970er Jahre, durch Fujifilm Instax eine Renaissance, während Retro-Radios mit Bluetooth oder Schreibmaschinen-ähnliche Tastaturen Nostalgie mit Funktionalität verbinden. Sogar die opulenten Ornamente des Barock oder die geometrischen Muster der 1920er Jahre finden sich in modernen Tapeten oder Dekorationsartikeln wieder, neu interpretiert für das heutige Publikum.


Kulinarische Trends: Grüne Säfte werden zu Smoothies

Auch in der kulinarischen Welt wiederholen sich Trends in neuem Gewand. In den 1970er und 1980er Jahren waren „grüne Säfte“ – hergestellt aus Gemüse wie Spinat, Sellerie oder Gurke – ein Gesundheitstrend in Reformhäusern. Mit einfachen Entsaftern produziert, galten sie als nährstoffreiche Alternative zu zuckerhaltigen Getränken. Heute sind Smoothies, die oft ähnliche Zutaten mit Obst, Nüssen oder Superfoods wie Chiasamen kombinieren, ein globaler Megatrend. In hippen Cafés oder auf Instagram als bunte Smoothie-Bowls präsentiert, werden sie von Marken wie Innocent oder Naked kommerzialisiert. Die Grundidee – frische, flüssige Nahrung – bleibt dieselbe, doch moderne Mischtechnologien und Zutaten wie Matcha oder Proteinpulver spiegeln den Zeitgeist wider. Dieser Trend zeigt, wie alte Konzepte neu geboren werden, oft mit einer frischen Marketingstrategie.


Esoterik und Spiritualität: Zeitlose Weisheiten, neu verpackt

Die esoterische und spirituelle Szene ist ein besonders anschauliches Beispiel für die zyklische Neuerfindung von Trends. Praktiken, die heute gefeiert werden, haben oft Wurzeln in Jahrzehnten oder Jahrhunderten, werden aber modernisiert und an westliche Lebensstile angepasst.


Reiki: Von der Original-Linie zur Massenbewegung

Reiki, eine japanische Heilmethode, entwickelt in den 1920er Jahren von Mikao Usui, erlebte in den 1980er Jahren einen Boom in den USA und Europa. Damals war Reiki eine exklusive Praxis, die in kleinen Kreisen gelehrt wurde, oft in der „Original-Linie“ durch Lehrer wie Hawayo Takata. Heute ist Reiki allgegenwärtig: Kurse werden online, in Yogastudios oder Wellness-Zentren angeboten, oft in abgewandelten Formen wie „Engel-Reiki“ oder „Kundalini-Reiki“. Diese Varianten haben mit der ursprünglichen Lehre wenig gemein, doch die Grundidee – die Übertragung von Heilenergie – bleibt erhalten. Die Kommerzialisierung hat Reiki einer breiten Masse zugänglich gemacht, doch die Tiefe des Originals geht dabei oft verloren.


Yoga und Meditation: Vom spirituellen Pfad zum Lifestyle

Yoga und Meditation, deren Wurzeln in jahrtausendealten indischen Traditionen liegen, kamen in den 1960er und 1970er Jahren durch die Hippie-Bewegung in den Westen. Damals waren sie mit einer spirituellen Suche verbunden. Heute sind sie Mainstream: Yogastudios sprießen weltweit, und Apps wie Headspace bieten geführte Meditationen. Neue Formen wie „Bier-Yoga“ oder „Power-Yoga“ passen die Praxis an westliche Fitness-Trends an. Während traditionelles Yoga auf Erleuchtung abzielte, steht heute oft die körperliche Fitness im Vordergrund. Dennoch bleibt die Essenz – Achtsamkeit und innere Balance – erhalten, neu verpackt für ein modernes Publikum.


Selbsthilfeliteratur: Alte Ideen, neue Worte

Klassiker wie Die Kraft des Unterbewusstseins von Dr. Joseph Murphy (1963), Sinn und Unsinn des Lebens von Prentice Mulford oder Wie man Freunde gewinnt von Dale Carnegie (1936) vermittelten zeitlose Prinzipien wie positives Denken oder soziale Kompetenz. In den letzten 40 Jahren wurden diese Ideen unter Begriffen wie „Manifestation“ oder „Mindset“ recycelt. Bestseller wie The Secret (2006) oder Atomic Habits (2018) greifen diese Konzepte auf, verpackt in zeitgemäßer Sprache. Auf TikTok verkünden Influencer „Life Hacks“ oder „Manifestationstechniken“, die auf denselben Ideen basieren. Wie ein „benutzter Teebeutel“ werden diese Konzepte immer wieder aufgefrischt, oft mit weniger Substanz als das Original.


Weitere spirituelle Trends

Astrologie, in den 1970er Jahren durch Horoskope in Zeitschriften populär, erlebt durch Apps wie Co-Star ein Revival. Kristalle, ein Symbol der New-Age-Bewegung der 1980er Jahre, sind heute als „Heilkristalle“ in Lifestyle-Shops zu finden. Praktiken wie Schamanismus oder Tarot, einst Nischenphänomene, sind durch Online-Kurse und soziale Medien massentauglich geworden, oft in vereinfachter Form.


Weitere Lebensbereiche: Ein universelles Phänomen

Die Wiederholung von Trends erstreckt sich auf viele Bereiche:

Musik: Vinyl-Schallplatten, in den 1990er Jahren fast ausgestorben, sind heute Kult. Künstler wie Dua Lipa greifen Disco-Klänge der 1970er Jahre auf, während Synthwave die 1980er Jahre heraufbeschwört.

Technologie: Retro-Gaming-Konsolen wie die Nintendo NES Classic oder VHS-Filter auf TikTok zeigen die Nostalgie nach den 1980er und 1990er Jahren.

Gesellschaftliche Bewegungen: Minimalismus, heute gefeiert, hat Wurzeln in der Hippiekultur der 1960er Jahre oder der Zen-Philosophie.

 

Warum wiederholen sich Trends?

Die zyklische Neuerfindung von Trends ist durch mehrere Faktoren bedingt. Nostalgie spielt eine zentrale Rolle: In unsicheren Zeiten sehnen sich Menschen nach vertrauten Elementen der Vergangenheit. Moderne Technologien ermöglichen es, alte Ideen neu zu interpretieren – sei es durch Elektroantrieb im Fiat 500 oder Hochleistungsmixer für Smoothies. Die Vermarktung, verstärkt durch soziale Medien, macht Trends zugänglich und attraktiv. In der Esoterik fördern Online-Plattformen die Verbreitung von Praktiken wie Reiki, während Influencer alte Selbsthilfe-Konzepte unter neuen Begriffen vermarkten. Die Globalisierung ermöglicht zudem den Austausch und die Wiederentdeckung von Trends aus anderen Kulturen oder Epochen.

 

Fazit: Die unsterbliche Kraft des Originals

In der unendlichen Spirale der Trends, die von Epochen wie dem Barock, der Renaissance, den 1920er, 1950er, 1960er, 1970er oder 1980er Jahren inspiriert sind, bleibt das Original das Herzstück jeder Neuerfindung. Ob in der Musik, wo die unverfälschte Wärme einer Vinylplatte die Seele berührt, in der Mode, wo die authentischen Designs vergangener Jahrzehnte Geschichten erzählen, oder in der Esoterik, wo die ursprünglichen Lehren von Reiki oder Yoga eine tiefere Wahrheit bergen – das „Echte“ trägt eine unvergleichliche Magie. Trends werden von visionären, unkonventionellen Pionieren gesetzt, die mit Mut und Kreativität neue Wege beschreiten. Was später als Revival gefeiert wird, ist oft nur ein Schatten dieser ursprünglichen Vision, neu geboren in einer modernen Welt. So lädt uns die zyklische Natur der Trends dazu ein, die Wurzeln zu ehren und die Originale zu schätzen, während wir die Vergangenheit mit der Gegenwart verweben, um die Zukunft zu gestalten.

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Kontakt zum Autor dieses Blogbeitrags: arkanumsolution@gmail.com 

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Autorenprofil Ernst Koch (geschäftliche Mustervorlagen und Sachthemen eBooks) https://www.xinxii.com/ernst-koch-1425

Autorenprofil Ernst Koch - spirituellerLifecoach.de https://www.xinxii.com/ernst-koch-spirituellerlifecoach-101786

© 2025 - Ernst Koch - www.spirituallifecoach.de - Arkanum Solution Publishing Ltd., Erste Veröffentlichung am 31.07.2025 auf https://reiki-spiritualhealer-ernstkoch.blogspot.com/2025/07/die-ewige-wiederkehr-wie-trends-sich-in.html