Vor vielen Jahren lernte ich einen jungen Geschäftsmann kennen, der mit einem verschmitzten Lächeln und einer Stimme, die wie die eines Pfarrers klang, sagte: „Nehmen ist seliger als geben!“ Ich musste schmunzeln, denn seine Worte waren eine spielerische Umkehrung eines bekannten Bibelzitats, das mir heute Morgen, während des Rasierens, plötzlich wieder in den Sinn kam. Aus dem Nichts tauchte es auf, wie ein alter Freund, der nach Jahrzehnten an die Tür klopft.
Das echte Zitat aus der Apostelgeschichte lautet:
„Es ist seliger zu geben,
denn zu nehmen.“
(Apostelgeschichte 20,35 –
nach der Lutherbibel)
Paulus sprach diese Worte,
um die Bedeutung von Großzügigkeit und selbstlosem Handeln zu unterstreichen –
eine Weisheit, die Jesus zugeschrieben wird. Doch wie mein Bekannter damals
zeigte, haben viele Menschen dieses Prinzip für ihre eigenen Zwecke
„umgeschrieben“. Und genau hier beginnt eine Reise zu einem tieferen
Verständnis von Geben, Nehmen und der Balance, die das Leben prägt.
Die Suche nach
Ausgewogenheit
Alles im Leben strebt nach
Gleichgewicht. Das hermetische Gesetz von Ursache und Wirkung – ein Prinzip,
das ich auch in meinem Beitrag „Das hermetische Gesetz des Ausgleichs und die
Illusion, kostenlos profitieren zu können“ (https://reiki-spiritualhealer-ernstkoch.blogspot.com/2025/03/das-hermetische-gesetz-des-ausgleichs.html)
beschrieben habe – zeigt uns, dass jede Handlung Konsequenzen hat. Wer ständig
nimmt, ohne zu geben, wird früher oder später die Auswirkungen spüren.
Vielleicht nicht sofort, aber das Universum hat seine eigene Art, die Waage
wieder ins Lot zu bringen.
Nehmen wir ein Beispiel: Ein
Freund, der immer nur dann anruft, wenn er Hilfe braucht, aber nie fragt, wie
es dir geht. Anfangs mag man ihm helfen, doch mit der Zeit fühlt sich die Beziehung
einseitig an. Die Energie fließt nur in eine Richtung, und irgendwann entsteht
ein Ungleichgewicht – sei es in Form von Frust, Distanz oder sogar einem
Streit, der die Verbindung beendet. Das Gesetz des Ausgleichs wirkt subtil,
aber unaufhaltsam.
Ein anderes Beispiel: In der
Arbeitswelt gibt es Menschen, die sich auf die Leistungen anderer stützen, ohne
selbst einen Beitrag zu leisten. Sie mögen kurzfristig profitieren, doch
langfristig verlieren sie Vertrauen, Respekt und Chancen. Das Leben gleicht aus
– nicht als Strafe, sondern als natürliche Konsequenz.
Die Gefahr des ständigen
Gebens
Doch die Medaille hat zwei
Seiten. Während das Nehmen ohne Geben ein Ungleichgewicht schafft, kann auch
das ständige Geben ohne Rücksicht auf sich selbst schädlich sein. Besonders
hilfsbereite Menschen – jene, die immer für andere da sind, die ihre Zeit,
Energie und Liebe opfern – laufen Gefahr, sich selbst zu verlieren. Hier kommt
ein mahnender Hinweis: Auch Geben braucht Grenzen. Ein gesunder Egoismus ist
kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Ich erinnere mich an eine
Klientin, die mir einst erzählte, wie sie jahrelang ihre Familie unterstützte –
finanziell, emotional, zeitlich – bis sie eines Tages völlig erschöpft war. Sie
hatte nie gelernt, „Nein“ zu sagen oder im Vorfeld eine Gegenleistung
einzufordern. Als sie schließlich zusammenbrach, erkannte sie, dass sie ihre
eigene Heilung vernachlässigt hatte. Ein weiteres Beispiel ist der Freund, der
stets als „Therapeut“ für alle diente, bis er merkte, dass niemand für ihn da
war, als er selbst Hilfe brauchte. Diese Lektionen zeigen: Geben ist selig, ja
– aber nur, wenn es in Balance bleibt.
Unterschiedliche
Perspektiven, gemeinsame Lektionen
Interessant ist, wie
dieselbe Situation von verschiedenen Menschen unterschiedlich wahrgenommen
wird. Der „Nehmer“ mag sich als clever sehen, der „Geber“ als großherzig – und
doch lernen beide etwas anderes. Der Nehmer könnte erkennen, dass sein
Verhalten langfristig Beziehungen zerstört, während der Geber lernen darf,
seine Grenzen zu ziehen. Das Leben ist ein Spiegel, der uns zeigt, wo wir
stehen und wohin wir wachsen können.
Genau diese Themen vertiefe
ich in meinem neuen eBook Pfad der Heilung für Körper, Geist und Seele
(bit.ly/PfadDerHeilung). Es ist ein Leitfaden, der dich dazu einlädt, die
Balance zwischen Geben und Nehmen zu finden, deine eigene Energie zu schützen
und gleichzeitig anderen mit Weisheit zu begegnen. Ob du nun lernen möchtest,
„Nein“ zu sagen, oder verstehen willst, wie universelle Gesetze dein Leben
beeinflussen – dieses Buch begleitet dich auf dem Weg zu innerer Ausgewogenheit
und Heilung.
Ein Gedanke wird zum Funken
Was mit einer Erinnerung an
einen Bekannten begann – an seinen scherzhaften Spruch vor über 30 Jahren –
wurde zu einem Gedankensprung, einer Reflexion und schließlich zu diesem
Blogartikel. Das Leben ist voller solcher Momente: Ein Satz, ein Gefühl, ein
Zitat kann uns inspirieren, tiefer zu schauen. Ich hoffe, dieser Artikel regt
dich an, über dein eigenes Geben und Nehmen nachzudenken. Wo stehst du? Wo
möchtest du hin?
Wenn du mehr darüber
erfahren möchtest, wie du Körper, Geist und Seele in Einklang bringst, lade ich
dich ein, einen Blick in mein eBook Pfad der Heilung für Körper, Geist und
Seele (bit.ly/PfadDerHeilung) zu werfen. Es ist ein Begleiter für alle, die
ihren Weg zur inneren Balance suchen – mit praktischen Übungen, spirituellen
Einsichten und einer Prise Lebensweisheit.
© 2025 - Ernst Koch - www.spirituallifecoach.de - Arkanum Solution Publishing Ltd., London - Erste Veröffentlichung am 15.3.2025 auf https://reiki-spiritualhealer-ernstkoch.blogspot.com/2025/03/es-ist-seliger-zu-geben-oder-doch-zu.html
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