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Samstag, 20. Januar 2018

Achtsamkeit, Mitgefühl und Zuhören...


Vor ein paar Tagen war ich in einem Supermarkt und stand an der Kasse. Ich spürte, dass mich Jemand beobachtete und drehte mich nach links. Dort stand ein älterer Mann, der mich ansah. Nachdem ich bezahlt hatte, kam er auf mich zu und fragte mich:"Entschuldigen Sie, darf ich Sie was fragen?"

Ich sagte Ja. "Ich habe mal für eine Zeitung ein paar Interviews gemacht" fing er an. Ich dachte mir, bin mal gespannt, was dieser Mann will. "Ich hatte mir die Menschen, in diesem Fall Männer ausgesucht, welche ihre Haare lang tragen, so wie Sie. Und es war erstaunlich. Ich hatte über 20 Männer mit langen Haaren, meist mit Pferdeschwanz Frisur gefragt und alle waren durchwegs sympathische und höfliche Männer." Ich wartete auf seine eigentliche Frage und warum er mich angesprochen hatte.

Der alte Mann fuhr fort: "Dann hatte ich Männer mit Glatzen angesprochen - ich meine nicht natürliche Glatzen, sondern rasierte - und diese waren meisten unfreundlich..."

Aha, dachte ich mir, dieser Mann unterscheidet Menschen - in diesem Fall Männer, anhand der Art und Weise, wie sie ihre Haare tragen. Interessant.

Wir kamen ins Gespräch und dann kam das, worauf ich gewartet hatte, er erzählte mir eine kleine Geschichte aus seinem Leben.

Ich war eigentlich nicht in Eile, aber ich dachte für einen kleinen Moment, ob ich ihm höflich sage, dass ich weiter muss, oder mir seine Geschichte anhöre?

Im Bruchteil einer Sekunde spürte ich, dass ich stehen bleiben und ihm geduldig zuhören sollte. Es dauerte vielleicht noch 5 Minuten und dann erzählte er mir ein paar sehr einschneidende Erlebnisse (Schicksalsschläge & Leiden) aus seinem Leben. Ich spürte den ganzen Schmerz, sein Leid und auch seine Verzweiflung. 

Es traten ihm Tränen in die Augen und der über 20 Jahre ältere Mann entschuldigte sich bei mir für dies. Ich liess ihn weiter sprechen, stellte ihm gezielte Fragen und er antwortete sehr klar und deutlich. Im Verlauf des Gesprächs erzählte er mir noch seine aussergewöhnliche Methode, mit der er sein Gedächtnis trainiert. Dies fing er vor Jahren an, als ein guter Freund von ihm an Alzheimer erkrankte.

Rudi* demonstrierte mir kurz diese simple aber wirkungsvolle Methode. Es war faszinierend! Auch aus seinem Arbeitsleben berichtete er mir und ich erfuhr, wie sehr dieser Mann sich für Schwächere einsetzte...

Während dem Gespräch stellte ich noch fest, dass Rudi zufällig einen Tag vor mir Geburtstag hat.

Er hatte mir nun das erzählt, was ihn bewegte und ich vermutete sehr stark, dass Rudi, indem er mich angesprochen hatte, ein klein wenig aus seinem grauen Alltag und der Einsamkeit entfliehen konnte. Was er nicht wusste war, dass ich genau dort hin gehen musste, um ihn zu sehen. Ich durfte ihm ein klein wenig seinen Schmerz abnehmen und mir wurde sehr deutlich bewusst, dass dieser ältere Mann auch ich in zwanzig Jahren sein könnte.

Wir gingen aus dem Supermarkt und verabschiedeten uns herzlich mit Handschlag.

Es geht nicht um diesen Mann, nicht um mich, sondern darum, dass wir Alle wieder menschlicher werden, Anderen kurz unser Ohr leihen, ihnen auf diese Art und Weise Trost geben und so einsamen Menschen etwas Herzenswärme geben.

Diese paar Minuten waren nicht nur für diesen älteren Mann wohltuend, sondern haben auch mir Vieles bewusst bzw. wieder bewusster gemacht. 

Übrigens hat Alles, was wir Anderen antun - im Guten, wie im Schlechten - Auswirkung auf uns und unser Leben. Ich dachte noch später über dieses Gespräch nach und fühlte, dass dieses Treffen sehr wertvoll war. Innerlich bedankte ich mich für dieses Erlebnis.

*Name geändert





Rechtlicher Hinweis:

1.  Eine Reiki-Behandlung (Anmerk: Spirituelle Energie Behandlung) ersetzt nicht den Arzt- oder Heilpraktikerbesuch!
2. Wer die Selbstheilungskräfte des Patienten durch Handauflegen aktiviert und dabei keine Diagnosen stellt, benötigt keine Heilpraktikererlaubnis (BVerfG, AZ: 1 BvR 784/03 vom 02.03.2004)
© Ernst Koch, 2012-2018. Sämtliche Fotos, Videos  und Texte - sofern nicht ausdrücklich darauf hingewiesen - sind Eigentum bzw. geistiges Eigentum von Ernst Koch. 

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Freitag, 23. Mai 2014

Der Unterschied zwischen Freundschaft & Lifecoaching Therapie - Hilfsbereitschaft oder "gesunder Egoismus"


Gestern rief mich ein guter Freund an. Ich freute mich sehr ihn zu hören. er informierte mich über Neuigkeiten. Er erzählte aus seinem Alltag, von seiner Arbeit und bald waren wir in diversen zwischenmenschlichen Themen.

Wir haben gegenseitig grossen Respekt, achten den Anderen und freuen uns jedes Mal, wenn wir uns ab und zu hören. Dann kann ein Telefonat schon mal eine halbe oder ganze Stunde dauern.... Wir hatten unser Gespräch mit einem angenehmen Gefühl für Beide beendet.

Ich möchte dieses Beispiel dafür her nehmen, um über ein Thema zu schreiben, das sehr aktuell ist. Es ist der Unterschied zwischen Freundschaft und Lifecoaching Therapie. Es ist auch der Unterschied zwischen einer realen Freundschaft und einer Facebook Freundschaft. Dies betrifft auch sogenannte Geschäftsfreunde.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Clock_in_Kings_Cross.jpg


Jeder Mensch hat täglich 24 Stunden zur Verfügung

In der Regel müssen diejenigen, welcher einer "externen" Arbeit nach gehen, davon 8 Stunden plus Pausen und Fahrzeit davon abziehen. In den letzten Jahren entstanden immer mehr Berufe, wo Frauen und Männer Zuhause oder von ihrem privaten Büro oder Praxis arbeiten. Dank dem Internet, E-Mails, Skype, Social-Media wie Facebook, Twitter, Google+ usw., können wir "die Welt von draussen zu uns nach Hause holen". Dies hat bestimmt einige Vorteile. Allerdings hat erfahrungsgemäss jeder Vorteil, auch eine Kehrseite. 

Es geht um Respekt, Achtung und Wertschätzung. Zeit ist Lebenszeit! Dies ist das teuerste, was jeder Mensch hat. Es liegt bei Jedem selbst, wie er dieses teure Gut nutzt. Wer Zeit verschwendet, könnte genauso gut Geld zum Fenster raus schmeissen. 

Bestimmt kennen Hausfrauen das Problem am Besten. Sie haben früh am Morgen das Frühstück gemacht, waren einkaufen, die Wäsche gemacht und dann ein Anruf...die ganzen Pläne, noch dies oder jenes zu machen, sind über Bord geschmissen. Nach 2 Stunden ist das Telefonat beendet, der Drive ist raus, die Zeit ist weg und ein komisches Gefühl der schlechten Laune macht sich breit. Was ist passiert? Vor dem Telefonat ging es Dir doch noch gut. 

Spätestens dann, spürst Du, dass irgend etwas nicht stimmt. 


Hier musst Du lernen, freundich, aber bestimmt NEIN zu sagen! Es gibt einige Literatur über sogenannte "Zeitdiebe" und ebenso viele Bücher, Seminare und Kurse über Zeitmanagement. Das ist allerdings nicht das Thema dieses Artikels.

Stell Dir vor, Du sagst sehr sachlich, höflich und liebevoll zu dem Anrufer, oder wer auch immer Deinen Zeitplan durcheinander bringt:"Bitte sei/en Du/Sie mir nicht böse, doch ich bin gerade bei...deshalb habe ich nur 2 Minuten....ich muss meine Dinge erledigen und werde nach 2 Minuten das Telefonat beenden!" 

In diesem Moment musst Du sehr konsequent sein. Nach 2 Minuten legst Du auf. Jetzt ist es wichtig, dass Du in keiner Weise ein schlechtes Gewissen hast, sondern Dein Dinge gelassen erledigst. Das braucht etwas Übung und Selbstdisziplin.

Es kann etwas dauern. Doch nach einer Weile werden Andere Dein Verhalten respektieren und Dich unter Umständen vielleicht sogar noch mehr schätzen.

Ich kenne unzählig viele Menschen. Ein Immobilien Makler rief mich oft an, erzählte mir von seinen aktuellen geschäftlichen Vorhaben und brauchte offensichtlich jemanden zum Zuhören. Ich liess das ein paar Mal zu. Doch eines Tages sagte ich ihm sehr freundlich, höflich und bestimmt:" Lieber Herr...ich spreche gerne mit Ihnen...sie wissen, dass ich spiritueller Lifecoach bin...und meine Klienten bezahlen mir ein Honorar für meine Dienste..." 

Er atmete tief aus, schwieg einen Moment:"Ja, Herr Koch, entschuldigen Sie bitte..." und legte auf.

Es dauerte einige Wochen, bis er mich wieder anrief. Doch seit meiner klaren Aussage, ist ihm erst bewusst geworden, dass er mir - ohne mich zu fragen - meine Zeit stiehlt. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, der viel zitierte Spruch "Zeit ist Geld!" hat hiermit nichts zu tun! Es geht um Achtung und Respekt dem Nächsten gegenüber. 

Speziell die Menschen, welche immer ein offenes Ohr für andere Menschen haben, müssen hier selbst Grenzen ziehen, denn sonst werden sie zum "seelischen Mülleimer" für Andere, die mal schnell was los werden müssen. Ausserdem ist sehr schnell der Tag rum, wenn man ein paar solcher Störungen über sich ergehen lässt...

Wichtig: nicht jeder Anruf ist eine Störung! Es liegt allerdings an uns, wie weit wir Andere über unsere Zeit verfügen lassen.


Im ganzen Leben geht es immer um Balance. Jeder Einzelne wird über kurz oder lang heraus finden, was ihm gut tut und was nicht. 

Ich hatte auch erst unlängst ein Telefonat mit einer an Krebs erkrankten Frau. Sie sagte mir:" Wissen Sie, ich höre in mich hinein. Fühlt es sich gut oder schlecht an. Danach entscheide ich." 







Rechtlicher Hinweis:

1.  Eine Reiki-Behandlung ersetzt nicht den Arzt- oder Heilpraktikerbesuch!
2. Wer die Selbstheilungskräfte des Patienten durch Handauflegen aktiviert und dabei keine Diagnosen stellt, benötigt keine Heilpraktikererlaubnis (BVerfG, AZ: 1 BvR 784/03 vom 02.03.2004)


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