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Sonntag, 6. Juli 2025

Die Kunst des Verstehens: Jede Lebensgeschichte ist einzigartig


Jeder Mensch trägt eine Geschichte in sich – eine einzigartige Erzählung, gewebt aus Erfahrungen, Entscheidungen, Triumphen und Niederlagen. Diese Geschichten formen, wer wir sind, wie wir denken, handeln und die Welt um uns herum wahrnehmen. Doch wie oft nehmen wir uns die Zeit, hinter die Fassaden zu blicken, um die Hintergründe einer Entscheidung oder Handlung zu verstehen? Wie leicht fällt es uns, andere zu beurteilen, ohne ihre Lebensgeschichte zu kennen? Dieser Blogartikel lädt dazu ein, innezuhalten, die Perspektive zu wechseln und die Komplexität menschlicher Entscheidungen mit mehr Empathie zu betrachten.


Der Ursprung eines Lebens: Unterschiedliche Ausgangsbedingungen

Jeder Mensch betritt die Welt unter einzigartigen Umständen. Manche werden in Wohlstand geboren, mit Zugang zu Bildung, Sicherheit und Möglichkeiten. Andere kämpfen von Anfang an mit Armut, Unsicherheit oder familiären Herausforderungen. Diese Ausgangsbedingungen prägen nicht nur die Kindheit, sondern oft ein ganzes Leben. Sie beeinflussen, welche Chancen wir ergreifen können, welche Werte wir entwickeln und wie wir mit Herausforderungen umgehen.

Stellen wir uns zwei Menschen vor: Einer wächst in einem stabilen, liebevollen Zuhause auf, mit Eltern, die ihn ermutigen, seine Träume zu verfolgen. Der andere kämpft in einer Umgebung, in der Grundbedürfnisse wie Nahrung oder Sicherheit nicht immer garantiert sind. Ist es da verwunderlich, dass ihre Lebenswege unterschiedlich verlaufen? Dass sie Entscheidungen treffen, die für Außenstehende vielleicht unverständlich oder sogar falsch erscheinen? Die Ausgangsbedingungen eines Menschen sind wie der Boden, auf dem ein Baum wächst – sie bestimmen, wie tief die Wurzeln reichen und wie stark der Stamm wird.


Der Wunsch nach Glück: Ein universelles Streben

Trotz aller Unterschiede verbindet uns ein gemeinsames Ziel: das Streben nach Glück. Doch was Glück bedeutet, ist für jeden Menschen anders. Für die einen ist es finanzielle Sicherheit, für die anderen tiefe zwischenmenschliche Beziehungen oder die Freiheit, kreativ zu sein. Dieses Streben führt uns auf verschlungene Pfade, und manchmal treffen wir Entscheidungen, die andere nicht nachvollziehen können. Vielleicht verlässt jemand eine vermeintlich sichere Karriere, um ein riskantes Unternehmen zu gründen. Oder jemand entscheidet sich, eine Beziehung zu beenden, die von außen „perfekt“ erscheint.

Solche Entscheidungen können uns befremden. „Warum tut jemand so etwas?“, fragen wir uns. „Ich hätte das anders gemacht.“ Doch genau hier liegt der Kern des Problems: Wir urteilen aus unserer eigenen Perspektive, mit unseren eigenen Erfahrungen und Werten. Was für uns logisch oder moralisch richtig erscheint, muss für einen anderen Menschen nicht dasselbe bedeuten. Ohne die Hintergründe zu kennen – die Ängste, Hoffnungen, Traumata oder Sehnsüchte – bleibt unser Urteil oberflächlich.


Das schnelle Urteil: Ein menschlicher Reflex

Es liegt in der Natur des Menschen, schnell zu urteilen. Unser Gehirn ist darauf ausgelegt, Informationen zu kategorisieren und Schlüsse zu ziehen, um die Welt zu vereinfachen. Doch was geschieht, wenn wir jemanden aufgrund einer einzelnen Handlung verurteilen? „Das war unverantwortlich!“, „So etwas macht man nicht!“ Solche Aussagen kommen schnell über die Lippen, aber sie ignorieren die Komplexität des Lebens. Vielleicht hat die Person, die wir verurteilen, in einer ausweglosen Situation gehandelt. Vielleicht war ihre Entscheidung das Ergebnis von Jahren voller Schmerz, Enttäuschungen oder innerem Kampf. Ein Beispiel: Eine junge Frau verlässt ihre Familie, um in eine andere Stadt zu ziehen, ohne sich zu verabschieden. Für Außenstehende mag das kalt oder egoistisch wirken. Doch was, wenn sie in einem Umfeld aufgewachsen ist, das sie emotional erdrückte? Was, wenn dieser Schritt ihre einzige Chance war, sich selbst zu finden? Ohne ihre Geschichte zu kennen, bleibt unser Urteil einseitig. Wir sehen nur die Oberfläche, nicht die Tiefen, die darunterliegen.


Die Kraft der Empathie: Ein Blick hinter die Kulissen

Empathie ist die Brücke, die uns erlaubt, die Lebensgeschichten anderer zu verstehen. Sie fordert uns auf, unsere Vorurteile beiseitezulegen und Fragen zu stellen, anstatt Antworten zu geben. Was hat diese Person durchlebt? Welche Ängste oder Hoffnungen haben sie zu dieser Entscheidung geführt? Wenn wir die Lebensgeschichte eines Menschen kennen, können wir beginnen, seine Handlungen in einem neuen Licht zu sehen. Ein bewegendes Beispiel ist die Geschichte von Menschen, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen und dennoch außergewöhnliches leisten. Nelson Mandela, der nach 27 Jahren Haft zu einem Symbol für Versöhnung wurde, hätte leicht in Bitterkeit oder Hass versinken können. Doch seine Lebensgeschichte – geprägt von Ungerechtigkeit, aber auch von einem unerschütterlichen Glauben an Gerechtigkeit – erklärt, warum er den Weg der Vergebung wählte. Ohne seine Geschichte zu kennen, könnten wir seine Entscheidungen als naiv oder unpraktisch abtun. Doch mit diesem Wissen wird sein Handeln zu einer Inspiration.


Die spirituelle Dimension: Seelenverträge und Lebensaufgaben

Neben den sichtbaren Umständen eines Lebens gibt es eine weitere, oft übersehene Ebene, die unser Verständnis vertiefen kann: die spirituelle Perspektive. Diese betrachtet den Menschen nicht nur als Produkt seiner irdischen Erfahrungen, sondern als Seele, die mit bestimmten Aufgaben und Vereinbarungen in dieses Leben gekommen ist. Innerhalb einer Seelenfamilie können vor der Geburt Verträge geschlossen werden, die auch schwierige oder schmerzhafte Erfahrungen umfassen. Solche Seelenverträge dienen dem Wachstum der Seele, auch wenn sie aus menschlicher Sicht unverständlich oder sogar verwerflich erscheinen mögen. Manchmal führt ein solcher Vertrag dazu, dass ein Mensch Handlungen begeht, die andere verurteilen. Ein Beispiel könnte ein Konflikt sein, der tiefes Leid verursacht – für die Beteiligten mag dies unverzeihlich erscheinen, doch auf spiritueller Ebene könnte es eine notwendige Erfahrung sein, um Erkenntnis, Heilung oder Wachstum zu ermöglichen. Die Betroffenen selbst sind sich dieser Zusammenhänge oft nicht bewusst. Erst durch spirituelle Weiterentwicklung oder ein spirituelles Erwachen können sie im Rückblick verstehen, warum bestimmte Ereignisse oder Handlungen notwendig waren. Dieser Erkenntnisprozess öffnet die Tür zu Heilung und Vergebung – sowohl für andere als auch für sich selbst.


Ein Plädoyer für mehr Verständnis

Die Welt wäre ein mitfühlenderer Ort, wenn wir uns die Zeit nähmen, die Geschichten hinter den Menschen zu entdecken – sowohl die irdischen als auch die spirituellen. Natürlich ist es unmöglich, die Lebensgeschichte jedes Einzelnen vollständig zu kennen. Doch wir können lernen, vorschnelle Urteile zu hinterfragen und Offenheit zu üben. Anstatt zu sagen „Das hätte ich nie getan“, könnten wir uns fragen: „Was weiß ich über diesen Menschen? Welche Umstände, sichtbar oder unsichtbar, haben ihn zu dieser Entscheidung geführt?“ Dieser Ansatz erfordert Geduld, Demut und die Bereitschaft, über die Grenzen des Sichtbaren hinauszublicken. Indem wir die irdischen und spirituellen Dimensionen einer Lebensgeschichte betrachten, erweitern wir unseren Horizont. Wir erkennen, dass es keine „richtigen“ oder „falschen“ Entscheidungen gibt – nur Seelen, die auf unterschiedlichen Wegen nach Wachstum, Sinn und Glück streben.


Fazit: Jede Geschichte verdient es, gehört zu werden

Jeder Mensch ist ein Buch, gefüllt mit Kapiteln voller Höhen und Tiefen, Freude und Schmerz, sowie verborgenen Seelenaufgaben, die über das Irdische hinausgehen. Wenn wir jemanden verurteilen, lesen wir oft nur die Überschrift eines Kapitels, ohne die Tiefe seiner Geschichte zu kennen. Lassen wir uns darauf ein, die Seiten umzublättern – mit Neugier, Mitgefühl und einem offenen Herzen für die unsichtbaren Fäden, die unser Leben weben. Denn am Ende sind es die Geschichten – die sichtbaren und die spirituellen –, die uns verbinden. Sie erinnern uns daran, dass wir alle, trotz unserer Unterschiede, dasselbe suchen: einen Weg, unser Leben mit Sinn, Heilung und Glück zu erfüllen. Lasst uns also langsamer urteilen, schneller zuhören und die Weisheit erkennen, die in jeder Lebensgeschichte verborgen liegt. Denn in der Tiefe dieser Geschichten finden wir nicht nur Verständnis für andere, sondern auch für uns selbst.

 

#Lebensgeschichte #Empathie #Verständnis #Menschlichkeit #Entscheidungen #Mitgefühl #Perspektivwechsel #UrteileVermeiden #IndividuelleWege #Glückssuche #Spiritualität #Seelenvertrag #Heilung #Vergebung 

© 2025 - Ernst Koch - www.spirituallifecoach.de - Arkanum Solution Publishing Ltd. - Veröffentlicht am 6.07.2025 auf https://reiki-spiritualhealer-ernstkoch.blogspot.com/2025/07/die-kunst-des-verstehens-jede.html

Sonntag, 12. Februar 2023

Was tun, wenn man verwirrt ist? | Sadhguru


Sadhguru befasst sich mit der Natur des menschlichen Geistes und spricht ein häufiges Problem an, mit dem die Menschen heute konfrontiert sind - wie man eine Entscheidung trifft.

Dienstag, 28. Juni 2022

Lebe dein Leben auf alle möglichen Arten...

 



Lebe dein Leben auf alle möglichen Arten –
gut-schlecht, bitter-süss, dunkel-hell, Sommer-Winter.
Erlebe alle Dualitäten. Habe keine Angst vor den Erfahrungen,
denn je mehr Erfahrung du hast, desto reifer wirst du werden.

Osho

Vieles im Leben können wir erst wirklich verstehen, wenn wir es selbst erlebt haben. 

Bei den meisten  Menschen scheint der Lebensweg, in gewisser Weise, vorprogrammiert zu sein. Dies ist in erster Linie durch die Familie, Schul- und Ausbildung bedingt, wie logischerweise auch durch das Umfeld. 

Doch das Leben kann dir immer wieder Überraschungen bieten. Jede einzelne Entscheidung, die du triffst, wird weitere Entscheidungen nach sich ziehen und kann so deinen Lebensweg leicht bis sehr stsrk verändern. Je mehr Entscheidungen du selbst triffst, desto mehr Änderungen sind möglich. Und diese Veränderungen in deinem Leben zwingen dich, dass du dich weiterentwickelst. Ich habe ganz bewusst "zwingen" geschrieben, da es Lebenssituationen geben kann, die uns dazu bringen Entscheidungen - "dafür oder dagegen" - zu treffen. Die Folgen solcher Entscheidungen können für alle Beteiligten hin und wieder schmerzhaft sein. Doch das gehört im Leben dazu. Manchmal ist es nicht mehr möglich "es allen Recht zu machen", sondern das Leben und die Umstände geben die neue Richtung, die Veränderung vor. Manchmal führt uns der Lebensweg in so eine "Entweder-Oder-Situation", sodass uns fast nur eine Entscheidung bleibt. Alleine diesen Umstand genauer zu erläutern, könnte schon ein halbes Buch füllen.

So wie du im Foto oben nur einen kleinen Teil der Strasse sehen kannst, ist es auch auf dem Lebensweg, wo wir stets nur einen kurzen Teil unseres Lebensweges sehen können. Gerade für Menschen, die gerne alles unter Kontrolle haben, dürfte dies schwer zu ertragen sein, wenn sie feststellen müssen, dass sie - in vielen Bereichen des Lebens - keine Kontrolle darüber haben, wie sich das ein oder andere in ihrem Leben entwickelt...

Denn, wie heisst es so schön: "Der Mensch denkt und Gott lenkt!"  

Selbst wenn man über einen längeren Zeitraum in seinem Leben "die Kontrolle hat", so kann es von jetzt auf nachher sein, dass einem plötzlich bewusst wird, dass man sehr vieles einfach nicht kontrollieren kann. So kann es sein, dass jemand über 10. 20. 30 oder mehr Jahre einen sicheren Arbeitsplatz hat und plötzlich diese Arbeit verliert. Oder ein immer gesunder Mensch wird plötzlich schwer krank,... ein geliebter Mensch stirbt unerwartet...aus dem Nichts trennt sich der Ehe- oder Lebenspartner... und vieles andere mehr.  

Das Schicksal des Lebens ist sehr vielschichtig. Es gibt unzählige kleine und grosse Lebenssituationen und Ereignisse, die wir Menschen einfach nicht mehr kontrollieren und steuern können. Dann kommen wir oft an einen Punkt, wo wir uns eingestehen müssen, dass wir die Situation nicht im Griff haben; obwohl wir dies bis dato immer geglaubt hatten. In solchen Augenblicken sind wir, mehr oder weniger gezwungen, unser Leben neu zu ordnen. 

Wir müssen plötzlich mit einer oder mehreren neuen Lebenssituationen zurechtkommen. Dies kann ein gewaltiger Schock sein, der uns vollkommen aus der Bahn schmeissen kann und wir anfangen unser ganzes Leben zu hinterfragen. 

Jeder, der schon solche Situationen erlebt hat, weiss genau wovon ich hier spreche. Wer solche Lebenssituationen noch nie oder nur im Kleinen erlebt hat, dürfte mit grösseren Herausforderungen schwerer zu kämpfen haben. Der Mensch wächst allerdings immer dann, wenn er gefordert wird. Jede Münze hat zwei Seiten; so ist es auch mit den negativen Erlebnissen, welche das ein oder andere Mal, zugleich auch wunderbare Möglichkeiten und Chancen sein können. 

Jede überstandene "Lebensprüfung" macht uns stärker, erfahrener, reifer. Es dürfte mit dem Schleifen eines Diamanten zu vergleichen sein: Aus dem rohen Diamanten wird ein Brillant geschliffen. Während am Anfang die Oberfläche noch rauh, verunreinigt und uneben ist, wird sie mit der Zeit immer glatter, glänzender und durchscheinender. Mit der Zeit des Schleifens kommt die wahre (innere) Schönheit und Reinheit zum Vorschein. 

Während man am Anfang "gröberes Werkzeug" zur Bearbeitung verwendet, wird das Werkzeug mit der Zeit immer feiner... ähnlich wie bei der Bearbeitung von Holz und vielen anderen Materialien.

Auch die menschliche und spirituelle Entwicklung ist dementsprechend. Es geht vom Groben zum Feinen. So kann es sein, dass man im Laufe der Entwicklung ähnliche Lebensaufgaben oder Lebensprüfungen immer wieder gestellt werden, damit man an seiner eigenen Verbesserung arbeiten kann. Waren gewisse Lebens-Aufgaben in der Vergangenheit eher grobstofflich zu erledigen, so werden  die Bewältungen mit der Zeit und je nach spiritueller Entwicklung, immer mehr in den feinstofflichen Bereich gehen.

Vieles ist dann für die Umgebung quasi unsichtbar, weil keine grösseren und sichtbaren äusseren Veränderungen stattfinden, währenddessen allerdings enorme "innere Entwicklungsschritte" absolviert werden können. In den meisten Fällen ist hierfür allerdings ein Abkehr von der äusseren Welt und eine Zuwendung in die innere Welt notwendig. 

So leben solche Menschen mehr zurückgezogen. Sie bevorzugen die Ruhe und sind gerne alleine, ob in ihrem Zuhause oder in der Natur. Denn mit dieser Zurückgezogenheit können sie ihre Lebensaufgaben bestens bewältigen.


© 2022  Ernst Koch - www.spirituallifecoach.de

Freitag, 28. August 2020

Welche Auswirkungen hat der Rimini-Effekt auf Dein Leben?

 

Im Bikini in Rimini: Schwedische Touristin in den 60er-Jahren (Bibliothek Rimini)



Vorhin sah ich mir ein Instagram Foto eines meiner Verwandten an. Er hatte offenbar ein paar Tage in Norddeutschland und auf den vorgelagerten Inseln Urlaub mit seiner Frau gemacht. Das Foto zeigt ein Selfie von ihm mit dem Meer im Hintergrund und diesen Text: 

"Was vom Urlaub bleibt...ist die Erinnerung und die Sehnsucht nach Me(h)er"


Ich musste zwangsläufig grinsen und ohne dass ich bewusst an die Vergangenheit gedacht habe, musste ich an meine ersten Urlaube als kleines Kind im Alter von vielleicht 3-4 Jahren in Rimini zurückdenken. Dieser "Verwandte" war da übrigens auch dabei. *grins*

Wie gesagt, ich war noch sehr jung und kann mich nicht mehr an Vieles aus dieser Zeit erinnern. Doch ich weiss, dass in den 60er Jahren viele Deutsche, Österreicher, Schweizer, Engländer, "Holländer" (Niederländer), Dänen, Schweden etc. nach Italien in Urlaub gefahren sind. Ich erinnere mich an Geschichten, die mir von einem älteren Italiener erzählt wurden, dass die Deutschen beim Essen die (sehr langen) Spaghetti mit der Schere klein geschnitten haben sollen. 

Ich kann nur Vermutungen anstellen, weshalb in den 60er Jahren Italien von den Nordländern regelrecht überrannt wurde. Nicht zuletzt dürfte die Filme mit Sophia Loren, Claudia Cardinale und die italienische Musik etc. auch zum Aufschwung des italienischen Tourismus beigetragen haben. 

Kurz zuvor waren Arbeitskräfte aus Italien nach Österreich, Schweiz und Deutschland gekommen. Diese Männer und Frauen übernahmen die oft sehr harte Arbeit in den Fabriken, im Strassen- und Tunnelbau uvm. Das tut hier auch nicht viel zur Sache. Aber, mit den Italienern kam auch die wunderbare Leichtigkeit, die Lebensfreude und das Dolce Vita in die eher emotional kühlere nördlicheren Regionen. Damit wurde die vorgenannten Länder und andere Länder reicher, bunter und lebendiger. Die Italiener brachten ausser ihrer Lebenslust und Lebensfreude ihre Musik, ihr traumhaft gutes Essen und die von der Sonne verwöhnten Rotweine nach Deutschland (hier stellvertretend für alle anderen Länder). 

Der charmante, gut aussende und ständig flirtende Italiener, der gerne sang und lustig war, mischte die "Schaffe-schaffe-Häusle-bauen-und-nicht-nach-der Mädle-schauen-Mentalität" ganz kräftig auf. Bestimmt sorgte dies auch für viel Eifersucht und Neid und so manchen Männerkampf um die Ehre...oder besser um eine Frau. Doch ohne die Italiener wäre Deutschland ein wesentlich ärmeres Land. 

Vermutlich wird diese Leichtigkeit und Fröhlichkeit der Italiener, das angenehme Klima und das Meer, das günstigere und ungewohnte italienische Essen, Wein und Musik ein treibender Faktor für den Urlaub in Italien gewesen sein.

(Dies schreibe ich gemäss meiner eigenen Erfahrung und Einschätzung. Ich lasse mich gerne von besser Wissenden belehren.)

So, und nun komme ich, nach dieser langen, aber wichtigen Vorrede zum Wesentlichen. Angenommen so eine typisch Deutsche Familie hatte in den 60er Jahren das erste Mal in Italien Urlaub gemacht. Da fast am nördlichsten Zipfel der Adria nun mal Rimini liegt, dürfte dies dazu geführt haben genau dort Urlaub zu machen. Familie Krause* war seit fast einem Tag im Auto unterwegs. Die lange Fahrt von Frankfurt über Ulm, Kempten, Innsbruck, Bozen, Trient, Verona, Modena, Bologna hat allen viel abverlangt. Der Vater ist gereizt, die Mutter erschöpft während die beiden Kinder auf der Rückbank des Mercedes schlafen. Noch eine starke Stunde und sie sollten am Ziel sein. Doch plötzlich hören sie ein störendes Geräusch. Ein Reifen hat Luft verloren. Horst hält an, steigt genervt aus und schaut auf einen platten Reifen. "Helga!" ruft er seine Frau. "Hilf mir mal den Kofferraum auszuräumen!" Während beide mit vereinten Kräften die Koffer und Taschen ausräumen, sind die beiden Kinder wach geworden. Helga ruft:"Bleibt sitzen! Papa muss den Reifen wechseln."

Eine gefühlte Ewigkeit später war der Reifen gewechselt, das Gepäck verstaut und Horst fuhr weiter. Die Laune war auf dem absoluten Tiefpunkt.

Doch plötzlich rief Anne:"Mama schau mal das Meer!" Schlagartig war die düstere Stimmung verschwunden und die Familie war voller Vorfreude.

Horst fuhr an den Strassenrand und breitete die Strassenkarte auf der Motorhaube aus. Nach ca. 10 Minuten hatte er endlich die Strasse gefunden, wo sich das Hotel Ida befinden sollte. Ein paar Strassen später parkte das Auto vor dem Hotel. Horst ging zur Rezeption und fragte nach dem Zimmerschlüssel. Die attraktive junge Frau verstand aber kein Deutsch. Hilflos stand Krause herum und fuchtelte mit den Händen in Richtung seiner Frau, die am Auto stand. "Ihr bleibt im Auto, ich gehe zu Papa."
Helga schnappte sich den Langenscheidt Deutsch-Italienisch und ging zur Rezeption. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte sie sich mit der Rezeptionistin verständigen: "Mi scusi, signora,  ma la camera non è ancora pulita." (Entschuldigen Sie liebe Frau, aber das Zimmer ist noch nicht sauber).

Nach langen Palaver einigten sich Horst, Helga und die Dame am Tresen, dass die Familie auf Kosten des Hauses Getränke und einen kleinen Snack auf der Terasse einnehmen können. Danach sollte das Zimmer zu ihrer Verfügung stehen.

Nach dieser langen mühsamen Reise, dem platten Reifen und dem unfertigen Zimmer, war dies das erste einigermassen positive Erlebnis. 

Während aus dem Lautsprecher Tu vuò fa’ l’americano von Renato Carosone geträlert wurde, kam langsam Urlaubsstimmung auf.

Es gab noch viel Ungewohntes im Verlauf dieses Urlaubs, auch kleinere oder etwas grössere "Schockerlebnisse" wie das Zwicken der Krebse in den Zehen von Anne oder wie Karl fast im Meer ertrunken wäre.

Horst und Helga werden diesen Urlaub nie vergessen und da dieses Auszeit aus ihrem Alltag so aussergewöhnlich war, sind sie im Jahr danach und die nächsten 30 Jahre immer wieder nach Rimini in den Urlaub gefahren. Doch der erste Urlaub war noch neu, abenteuerlich. Alles war frisch und noch nicht erkundet, fremd, teilweise beängstigend und gleichzeitig interessant.

Im Jahr darauf war die Familie Krause schon als Gäste bekannt. Mutter Helga hatte ein paar Brocken italienisch gelernt und wurde somit zur Verbindungsfrau zu der fremden Sprache und Kultur.

In den Jahren danach wurde Familie Krause immer vertrauter mit den Eigentümern des Hotels, der Familie Magnani und wurden von diesen ausgesprochen herzlich begrüsst. Es gab eine Flasche Wein oder Prosecco zur Begrüssung und Helga wurde über Sehenswertes vor Ort informiert.

Auch als Anne und Karl bereits erwachsen waren, fuhren sie ebenfalls, zuerst noch mit den Eltern, später mit ihren Ehepartnern nach Rimini. So wurde Rimini ihre zweite Heimat, aber das ursprüngliche, lebendige und abenteuerliche des ersten Urlaubs war für immer verloren gegangen.

Genauso wie diese (fiktive) Familie Krause verhalten sich unzählig viele Menschen in allen möglichen Lebenssituationen.

Ein junger Mann verliebt sich in eine junge Frau. Sie erwidert sein Interesse. Beide sehen sich hin und wieder und sind sehr zaghaft und scheu. Nach einiger Zeit werden beide miteinander vertrauter. Irgendwann gibt es den ersten Kuss...und beide werden womöglich intim.

Und irgendwie versuchen beide das einmalig Erlebte immer wieder erneut zu erleben. "Lache nicht, lieber Leser! Du hast dies bestimmt auch schon gemacht."

Ich nenne das den Rimini-Effekt.


Ich verstehe unter dem Rimini-Effekt unter anderem auch, dass man - aus welchen Gründen auch immer - versucht zwanghaft eine ehemals gelebte Lebenssituation zu konservieren, immer wieder und wieder zu erleben. 

Und natürlich, es soll noch viel besser sein als beim ersten Mal!

In dieser Beziehung sind Männer und Frauen gleich. Jeder hat sich sein eigenes Bild vom Anderen gemacht, die gleiche Lebenssituation womöglich anders erlebt. Doch beide wollen diese einmaligen Erlebnisse irgendwie immer wieder so erleben, wie sie es beim ersten Mal erfahren haben. In vielen Fällen versucht man auch "das Glück" zu konservieren, indem man heiratet. Was dabei leider oft herauskommt, ist ja hinreichend bekannt.

Fange an, diesen Moment zu leben und du wirst sehen - je mehr du lebst, desto weniger Probleme wird es geben.


Nun, was kannst Du tun, wenn Du feststellen solltest, dass sich in Deinem Leben oder in gewissen Lebensbereichen der Rimini-Effekt eingestellt hat?

Die eigentliche Frage, die man vorausschicken sollte ist: Willst Du weiterhin so leben, oder willst Du Dein Leben verändern und verbessern?

Ich habe vor vielen Jahren selbst in meinem Leben irgendwann festgestellt, dass ich unbewusst diesen Rimini-Effekt in vielerlei Lebenssituationen hatte. Ob dies in privaten und intimen oder aber auch in Beziehungen zu Freunden u.a. war, stellte ich fest, dass ich irgendwie versucht hatte die jeweilige Situation zu konservieren.

Es hat etwas Übung und Disziplin erfordert, sodass ich in der Lage war, die jeweils aktuelle Lebenssituation einfach so zu akzeptieren und so zu erleben, wie sie nun eben mal ist. Aufgrund der nun seit vielen Jahren erneuerten Lebenshaltung erfahre ich nahezu täglich viel wunderbares Neues. Das Leben an sich ist wesentlich "lebendiger" und ich erfahre sehr viel Wunderbares in meinem Leben.

Ich komme oft auf meinen Spaziergängen mit wildfremden Menschen ins Gespräch und erfahre so täglich wie aufregend, abenteuerlich und schön das Leben sein kann, wenn man sich vorbehaltslos darauf einlässt. Es spielt keine Rolle wo Du bist, sondern wie Du Dein Leben lebst, dort wo Du Dich befindest und mit den Möglichkeiten, die Du hast. Viele Menschen leiden unter "Luxusproblemen" und sind sich deshalb nicht bewusst, wie gut es ihnen geht und wie aus tiefstem Herzen sie dankbar dafür sein sollten. Statt dessen koketieren sie mit negativen Gedanken, flirten mit einer schweren Krankheit und wundern sich im Endeffekt, falls sie das Negative einholt und sich ihre destruktiven Gedanken manifestiert haben. Dann ist es oft zu spät. Deshalb Lebe jeden Tag mit Freude, geniesse jeden Moment und erfeue Dich an dem was ist!

Ich unterstütze auch meine Klienten seit über 16 Jahren in diesem Bereich. Mittels meiner spirituellen Reinigungen und ebensolcher Energieübertragungen, wie der aktiven Lebensberatung, kommen meine Klienten sehr schnell in den Genuss vielschichtiger positiver Veränderungen/Verbesserungen und entsprechenden freudigen Lebenserfahrungen.



Rechtlicher Hinweis:

1.  Eine Reiki-Behandlung (Anmerk: Spirituelle Energie Behandlung) ersetzt nicht den Arzt- oder Heilpraktikerbesuch!

2. Wer die Selbstheilungskräfte des Patienten durch Handauflegen aktiviert und dabei keine Diagnosen stellt, benötigt keine Heilpraktikererlaubnis (BVerfG, AZ: 1 BvR 784/03 vom 02.03.2004)

© Ernst Koch, 2012-2022 - www.SpirituellerLifecoach.de  Sämtliche Fotos, Videos  und Texte - sofern nicht ausdrücklich darauf hingewiesen - sind Eigentum bzw. geistiges Eigentum von Ernst Koch. 


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